Was ist das?
Beim Glaukom kommt es zu einer schmerzhaften Erhöhung des Augen-Innendrucks beim Hund.
Der Augendruck wird durch die permanente Produktion des Kammerwassers aufrechterhalten. Diese Flüssigkeit muss in einem dynamischen Gleichgewicht zu- und abfließen. Das Kammer-wasser wird im Ziliarkörper produziert und fließt über den Kammerwinkel ab. Es ist z.B. für die Ernährung der inneren Augenstrukturen, aber auch für den Abtransport von Stoffwechselprodukten zuständig. Wenn die Drainage des Kammerwassers behindert ist, kommt es durch die nahezu gleichbleibende Kammerwasserproduktion zu einem Druckanstieg im Auge und damit zum Glaukom.
Wie kommt es dazu?
Je nach Ursache unterscheidet man zwischen Primär- und Sekundärglaukom.
Beim Primärglaukom führen angeborene, erbliche Veränderungen im Kammerwinkel zu einer Abflussstörung des Kammerwassers, wodurch der Druck im Auge zunimmt. Betroffen davon sind verschiedenste Rassen wie z.B. Entlebucher Sennenhund, Husky, Basset, Spaniel, Shar-Pei u.v.a.
In der Regel sind früher oder später beide Augen betroffen.
Sekundärglaukome sind die Folge einer anderen Augenerkrankung. Häufige Ursachen dafür sind chronische Entzündungen der Aderhaut (Uveitis), Blutungen ins Auge und Tumore. In diesen Fällen kommt es zu Ablagerungen im Kammerwinkel, wodurch der Abfluss behindert wird.
Wie äußert sich das?
Die Symptome ähneln denen anderer Augen-erkrankungen und müssen nicht unbedingt stark ausgeprägt sein.
Oftmals tritt das Glaukom zunächst einseitig auf.
Rötung, Nickhautvorfall und Trübung der Hornhaut sind möglich. Ein wichtigstes Zeichen eines Druckanstieges ist die starre, mittelweite Pupille, die nicht oder schlecht auf Licht reagiert und sich bei Lichteinfall nicht eng stellt. Diesen Reflex können Sie als Tierbesitzer selbst mittels einer Taschenlampe prüfen.
Vom Menschen ausgehend weiß man, dass ab einem Augeninnendruck von 30 bis 35 mmHg Schmerzen empfunden werden, die migräneartigen Kopfschmerzen ähnlich sind. Dies erklärt das reduzierte Allgemeinbefinden, welches einige Tiere an den Tag legen.
Beim chronischen Glaukom vergrößert sich der Augapfel durch die andauernde Druckwirkung.
Was ist zu tun?
Ein akutes Glaukom kann innerhalb von Stunden durch das Absterben der Nervenzellen in der Netzhaut zu einer irreparablen Erblindung führen.
Das akute Glaukom ist immer ein absoluter Notfall, der so schnell wie möglich behandelt werden muss.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Messung des Augeninnendruckes sichert die Diagnose.
Für die Therapie und Prognose für das Partnerauge ist es wichtig, die Ursache zu klären. Eine wichtige Untersuchungstechnik dafür ist die Gonioskopie (= Betrachtung des Kammerwinkels).
Wie wird behandelt?
Oberstes Ziel der Glaukomtherapie ist die rasche und dauerhafte Senkung des Augeninnendrucks, um das noch vorhandene Sehvermögen zu erhalten und/oder den Dehnungsschmerz zu reduzieren.
Dafür eignen sich verschiedene Medikamente aber auch Operationsverfahren. In vielen Fällen muss beides kombiniert werden.
Falls auf diese Weise keine Drucksenkung zu erreichen ist, kann durch die Entfernung des Auges eine erfolgreiche Schmerzbehandlung erfolgen. Ein deutlich besseres kosmetisches Ergebnis erhält man in diesen Fällen durch das Einsetzen eines Silikonimplantates als Platzhalter.
Entscheidend ist, dass das Glaukom zwar akut auftreten kann, aber trotzdem eine chronische Erkrankung ist, die eine lebenslange Therapie und Kontrolle erfordert.
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