Neues Rattengift - Alpha Chloralose


Der Wirkstoff

 

 

Chloralhydrat war das erste synthetisch hergestellte Schlafmittel. Es wurde früher auch zur Behandlung von Keuchhusten, Neuralgien, bei Chorea Huntington und Seekrankheit verwendet.

 

 

In der Tiermedizin diente es als Narkotikum.

 

Heute hat es als Medikament keine besondere Bedeutung mehr.

 

Stattdessen wird aus Chloralhydrat und Glucose das Nagergift Chloralose hergestellt. Der Wirkstoff wird in Köderform mit Mehl oder Getreide vermischt. Die Köder werden vor allem während der kalten Jahreszeiten ausgelegt, weil α-Chloralose bei Kleintieren zu einer starken Erniedrigung der Körpertemperatur führt.

 

 

 


Wirkungsweise

 

 

Chloralose hat eine depressive Wirkung auf das Zentralnervensystem, wirkt aber gleichzeitig stimulierend auf die spinalen Reflexe (Hyperreflexie). Dadurch können schon kleinste taktile oder akustische Reize zu Krämpfen und Anfällen führen.

Daneben kann eine bronchiale Hypersekretion auftreten, die die Atmung behindert.

Infolge Beeinträchtigung der Temperaturregulation wird die Körpertemperatur in einem für Kleintiere tödlichen Ausmass gesenkt.

 


Symptome

 

 

Die ersten Symptome treten nach 30 Minuten bis zu 4 Stunden auf.

 

 

 

 

 

 

 

  • Depression, Schläfrigkeit, Narkose, Ataxie, evtl. auch Koma, das 24-48 Stunden dauern kann
  • aber auch Erregung
  • Untertemperatur
  • Zittern, Krämpfe
  • Hyperästhesie (vor allem bei der Katze)
  • Speicheln (vor allem beim Hund)
  • erschwerte Atmung wegen bronchialer Hypersekretion, verlangsamnte Atmung, Atemstillstand
  • evtl. enge Pupillen

 


Nachweis

 

In Serum, Mageninhalt oder Futter mittels Gaschromatographie nachweisbar.


Differentialdiagnosen

  • Vergiftungen mit Strychnin, Metaldehyd, chlorierten Kohlenwasserstoffen oder Organophosphaten
  • Encephalitis
  • Polyneuritis
  • Tetanus

 


Therapie

 

Suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf.

 

  • Je nach Schweregrad der Symptome müssen Kreislauf und Atmung stabilisiert werden.
  • Um noch vorhandenes Gift zu eliminieren kann Ebrechen ausgelöst werden oder eine Magenspülung erforderlich sein.
  • Ebenso wird Aktivkohle zur Bindung des Giftes im Verdauungstrakt eingesetzt.
  • Die Ausscheidung wird über hanrtreibende Medikamente forciert.
  • Die Körpertemperatur muss durch Wärme von außen stabilisiert werden.
  • Ansonsten ist der Patinet ruhig und dunkel unterzubringen.