Was ist das?
Unter einer Kehlkopflähmung versteht man eine teilweise oder auch vollständige Lähmung der gesamten Kehlkopfmuskulatur. Normalerweise wird der Kehlkopf beim Einatmen durch bestimmte Muskeln geweitet und die Stimmbänder nach außen gezogen. Bei Tieren mit einer Kehlkopflähmung kann die Weitung der Atemwege nicht stattfinden. Die Stimmbänder werden bei der Einatmung in die Atemwege hinein gezogen und verlegen sie.
Wie kommt es dazu?
Die Ursache der Larynxparalyse des Hundes ist entweder erblich, erworben oder idiopathisch (keine Ursache bekannt).
Wer ist betroffen?
Eine erbliche Form kann bei einem Auftreten der Erkrankung in einem Alter von 11 bis 13 Wochen angenommen werden. Für den Bouviers des Flandres ist ein autosomal dominanter Erbgang nachgewiesen, wobei die Erkrankung auf den Verlust von Motoneuronen im Hirn zurückzuführen ist.
Bei Huskies, Dalmatinern, Rottweilern und Bullterriern wird ebenfalls eine angeborene Form angenommen.
Eine erworbene Larynxparalyse ist die Folge einer lokalen Schädigung des Nervus laryngeus recurrens oder des Nervus vagus durch ein Trauma oder einen Tumor.
Weiterhin kann eine Larynxparalyse sekundär zu einer Schilddrüsenunterfunktion, einer Myastenia Gravis oder zu einer Infektion mit Neospora oder Toxoplasmose auftreten.
Die häufigste, idiopathische Form sieht man bei älteren, grossen, männlichen Hunden (Labrador Retrievern, Hovawart, Leonberger, Dogge u.a.). Fallberichte von Larynxparalysen sind bei Katzen beschrieben worden.
Wie äußert sich das?
Die ersten Symptome der Krankheit sind zunehmende Leistungsschwäche, tonloses Bellen, Heiserkeit, Husten, vermehrtes Speicheln und laute, röchelnde Atemgeräusche.
Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung werden die Atemgeräusche zunehmend deutlicher. Man kann dann auch eine „Bauchatmung“ beobachten.
Die Hunde zeigen eine deutlich Leistungsschwäche. Bei warmem Wetter oder Hitze können Erstickungsanfälle auftreten.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Besteht ein Verdacht auf eine Kehlkopflähmung so erfolgt eine gründliche neurologische Untersuchung, um eventuelle weitere neurologische Ausfälle aufspüren zu können.
Mittels einer Blutuntersuchung wird die Schilddrüsenfunktion überprüft.
Die eigentliche Diagnosestellung einer Larynxparalyse erfolgt mittels Laryngoskopie/Kehlkopf-spiegelung. Hierzu wird der Hund oberflächlich narkotisiert und es wird die aktive Bewegung der Aryknorpel (Kehlkopf) während der Einatmung beurteilt.
Erstickungsanfall – Was ist zu tun?
Nehmen Sie dringend Kontakt zur Praxis auf!
Die Notfallbehandlung betroffener Tiere besteht in einer Beruhigung (evtl. Sedation), dem Zuführen von Sauerstoff, Abkühlung und der Gabe von Kortikosteroiden zur Behandlung des Larynxödems. Ist mit diesen Maßnahmen keine Stabilisation des Hundes zu erreichen, muss sofort ein Luftröhrenschnitt durchgeführt werden, um den Hund ausreichend mit Sauerstoff versorgen zu können.
Wie wird behandelt?
Bei Tiere mit schweren Atembeschwerden ist eine Operation sinnvoll, in der der Kehlkopfknorpel nach außen verlagert und in dieser Position fixiert wird. So kann bei der Einatmung wieder ungehindert Luft in die Atemwege strömen.
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Da es hier ein paar Fragen zum Stent bei Kehlkopflähmung gab: Unser Hund hat einen Stent in Biarritz/Frankreich erhalten, nachdem der Kehlkopf ½ Jahr nach der Op wieder „zusammengefallen“ ist. Unser Hund hat an der Studie Theron-Smith Lahuerta teilgenommen. In Deutschland wird der Stent mittlerweile von der Tierklinik Maischeiderland Land und der Tierklinik Elversberg eingesetzt. Es gibt auch eine Facebook Gruppe zum Thema Kehlkopflähmung, da beschreiben Hundebesitzer u. a. auch über ihre Erfahrungen mit dem Stent.